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Subsections


Grenzwert von Funktionen

Definition II.46

$ D=(a,b)\backslash\left\{ x_{0}\right\} $
$ f:D\rightarrow\mathbb{R}$ hat den Grenzwert y, falls für jede gegen $ x_{0}$ konvergente Folge,
$ \left(x_{n}\right)$; $ x_{n}\in D$; $ \lim_{n\rightarrow\infty}x_{n}=x_{0}$ folgendes gilt:
$ \lim_{n\rightarrow\infty}f\left(x_{n}\right)=y$
$ y$ ist die stetige Fortsetzung von $ f$ in $ x_{0}$.
Somit wäre $ \overline{f}(x)=\left\{ \begin{array}{cc}
f(x) & x\in D\\
y & x=x_{0}\end{array}\right.$ stetig.


Linksseitiger Grenzwert II.46

Die Funktion $ f:\left(a,x_{0}\right)\rightarrow\mathbb{R}$ besitzt in $ x_{0}$ den linksseitigen Grenzwert y, mit Zuhilfenahme einer gegen $ x_{0}$ konvergenten Folge:

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow x^{-}}f(x)=y$


Rechtsseitiger Grenzwert II.47

Die Funktion $ f:\left(x_{0},b\right)\rightarrow\mathbb{R}$ besitzt in $ x_{0}$ den rechtsseitigen Grenzwert y, mit Zuhilfenahme einer gegen $ x_{0}$ konvergenten Folge:

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow x^{+}}f(x)=y$


Grenzwert im Punkt II.47

Eine Funktion besitzt in einem Punkt $ x_{0}$ dann einen Grenzwert $ y$, wenn ihr links-/rechtsseitiger Grenzwert übereinstimmen.

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow x_{0}^{-}}f(x)=\lim_{x\rightarrow x_{0}^{+}}f(x)=y$


Grenzwert im Unendlichen II.49

Eine Funktion kann im Unendlichen einen Grenzwert besitzen. Z.B. $ \lim_{x\rightarrow\infty}\frac{1}{x}=0$

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow-\infty}f(x)=\lim_{t\rightarrow0^{-}}f\left(\frac{1}{t}\right)$

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow+\infty}f(x)=\lim_{t\rightarrow0^{+}}f\left(\frac{1}{t}\right)$


Sprungstelle II.50

Eine Funktion besitzt eine Sprungstelle im Punkt $ x_{0}$, wenn:

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow x_{0}^{-}}f(x)\neq\lim_{x\rightarrow x_{0}^{+}}f(x)$


hebbare Unstetigkeit

Eine Funktion $ f:(a,b)\backslash\left\{ x_{0}\right\} \rightarrow\mathbb{R}$ hat in $ x_{0}$ eine hebbare Unstetigkeit, falls:

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow x_{0}^{-}}f(x)=\lim_{x\rightarrow x_{0}^{+}}f(x)=y$

existieren und übereinstimmen. Die Funktion $ \overline{f}:(a,b)\rightarrow\mathbb{R},\;\overline{f}(x)=\left\{ \begin{array}{cc}
f(x) & x\neq x_{0}\\
y & x=x_{0}\end{array}\right.$ heißt stetige Fortsetzung von $ f$.


Regeln von de l'Hosptial II.86

Wenn $ \lim_{x\rightarrow a^{\pm}}\frac{f(x)}{g(x)}$ zu $ \frac{\pm0}{\pm0}$ oder $ \frac{\pm\infty}{\pm\infty}$ führt, dann lässt sich der Ausdurch an der Stelle $ a$ durch die Ableitung von $ f$ und $ g$ ersetzen.

$\displaystyle \lim_{x\rightarrow a}\frac{f(x)}{g(x)}=\lim_{x\rightarrow a}\frac{f'(x)}{g'(x)}$

Um einen Ausdruck, der zu $ 0\cdot\infty$ führt zu ersetzen, müssen die Funktionen einfach angepasst werden. So wird aus $ f\cdot g=\frac{g}{\frac{1}{f}}$. Hier muss nur beachtet werden, dass hier $ \left(\frac{1}{f}\right)'$ abgeleitet wird.


Grenzwertbildung mithilfe des Taylorpolynoms

Wenn $ \lim_{x\rightarrow0^{\pm}}\frac{f\left(x\right)}{g\left(x\right)}$ zu $ \frac{\pm0}{\pm0}$ führt, lässt sich dies häufig durch eine Taylorentwicklung von Teilen von $ \frac{f\left(x\right)}{g\left(x\right)}$ (z.B. Teile des Nenners und des Zählers) umgehen. Dabei reicht es zumeist, die ersten 3 bis 5 Glieder des Polynoms hinzuschreiben. Anschließend muss versucht werden, $ x$ so zu kürzen, das die Therme höherer Potenz durch den Grenzübergang wegfallen, und nur noch ein (einfacher) Bruch übrig bleibt.

wichtige Grenzwerte


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Marco Möller 17:42:11 24.10.2005