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Subsections

Strukturen linearer Abbildungen

Vektorraum aller linearer Abbildungen

Seien $ V,W$ $ K$-Vektorräume. Die Menge aller linearer Abbildungen $ \textrm{Hom}\left(V,W\right)=\left\{ \varphi\in W^{V}\vert\varphi\textrm{ linear}\right\} \le W^{V}$ ist ein Untervektorraum der Menge aller Abbildungen.

Ring mit $ 1$ von linearen Abbildungen / Algebra

Unter $ \textrm{End}\left(V\right)=\textrm{Hom}\left(V,V\right)$ versteht man die Menge aller linearen Abbildungen von $ V$ in sich selbst. Diese Menge bildet zusammen mit der Addition und der Komposition $ \left(\textrm{End}\left(V\right),+,\circ\right)$ einen Ring mit $ 1$ (siehe Ring mit 1).

Es gelten sogar allgemeiner folgende Rechenregeln. Seien $ \forall\varphi,\varphi_{1},\varphi_{2}\in\textrm{Hom}\left(U,V\right)$, $ \psi,\psi_{1},\psi_{2}\in\textrm{Hom}\left(V,W\right)$ und $ \lambda\in K$

  1. $ \psi\circ\left(\varphi_{1}+\varphi_{2}\right)=\psi\circ\varphi_{1}+\psi\circ\varphi_{2}$
  2. $ \left(\psi_{1}+\psi_{2}\right)\circ\varphi=\psi_{1}\circ\varphi+\psi_{2}\circ\varphi$
  3. $ \left(\lambda\cdot\psi\right)\circ\varphi=\psi\circ\left(\lambda\cdot\varphi\right)=\lambda\cdot\left(\psi\circ\varphi\right)$
Durch die letzte Rechenregel bildet $ \left(\textrm{End}\left(V\right),+,\circ\right)$ sogar eine $ K$-Algebra.

invertierbare lineare Abbildungen / Gruppe

Unter der general linear group $ \textrm{GL}\left(V\right)=\left\{ \varphi\in\textrm{End}\left(V\right)\vert\varphi\textrm{ invertierbar}\right\} $ versteht man die Menge der invertierbaren linearen Abbildungen. Diese bilden bezüglich der Komposition $ \circ:\textrm{GL}\left(V\right)^{2}\rightarrow\textrm{GL}\left(V\right)$ und der Identität als $ 1$ Element eine Gruppe $ \left(\textrm{GL}\left(V\right),\circ,\textrm{id}_{V}\right)$.

Verknüpfungen zwischen Matrizen und deren Strukturen

$ K^{m\times n}$ ist die Menger aller $ m\times n$ Matrizen über $ K$. Die quadratischen $ n\times n$ Matrizen erhalten das Symbol $ M_{n}\left(K\right)=K^{n\times n}$.

Für zwei Matizen $ A,B\in K^{m\times n}$ und einen Skalar $ \lambda\in K$ sind folgende Verknüpfungen definiert.

$\displaystyle A+B$ $\displaystyle =$ $\displaystyle \left(a_{ij}\right)+\left(b_{ij}\right)=\left(a_{ij}+b_{ij}\right)$  
$\displaystyle \lambda A$ $\displaystyle =$ $\displaystyle \lambda\left(a_{ij}\right)=\left(\lambda a_{ij}\right)$  

$ K^{m\times n}$ bildet zusammen mit der Addition und Skalarmultiplikation einen Vektorraum.

Seien $ A\in K^{m\times n}$ und $ B\in K^{n\times k}$. Die Matrixmultiplikation ist wie folgt definiert:

$\displaystyle C$ $\displaystyle =$ $\displaystyle AB\in K^{m\times k}$  
  $\displaystyle =$ $\displaystyle \left(c_{ij}\right)$  
  $\displaystyle =$ $\displaystyle \left(\sum_{k=1}^{n}a_{ik}b_{kj}\right)$  

Es gelten folgende Rechenregeln: für $ A,A_{1},A_{2}\in K^{m\times n}$, $ B,B_{1},B_{2}\in K^{n\times k}$und $ \lambda\in K$

  1. $ A\left(B_{1}+B_{2}\right)=AB_{1}+AB_{2}$
  2. $ \left(A_{1}+A_{2}\right)B=A_{1}B+A_{2}B$
  3. $ \left(\lambda A\right)B=\lambda\left(AB\right)=A\left(\lambda B\right)$
$ \left(M_{n}\left(K\right),+,\cdot\right)$ ist ein Ring mit $ 1$, diese $ 1$ ist hier $ I_{n}$.

$ \textrm{GL}_{n}\left(K\right)=\left\{ A\in M_{n}\left(K\right)\vert A\textrm{ invertierbar}\right\} $ ist die Menge der invertierbaren quadratischen $ n\times n$ Matrizen. Diese bildet bezüglich der Matrixmultiplikation eine Gruppe.

Lineare Abbildungen und Matrizen

Sei $ K$ ein Körper, $ A=\left(a_{ij}\right)\in K^{m\times n}$ und $ x=\left(\begin{array}{c}
x_{1}\\
\vdots\\
x_{n}\end{array}\right)\in K^{n}=K^{n\times1}$. Wir definieren

$\displaystyle \varphi_{A}\left(x\right):K^{n}\rightarrow K^{m}:x\mapsto Ax$

$\displaystyle Ax=\left(\begin{array}{ccc}
a_{11} & \ldots & a_{1n}\\
\vdots & ...
...{array}\right)\left(\begin{array}{c}
x_{1}\\
\vdots\\
x_{n}\end{array}\right)$

$\displaystyle =\left(\begin{array}{c}
a_{11}x_{1}+\ldots+a_{1n}x_{n}\\
\vdots\\
a_{m1}x_{1}+\ldots+a_{mn}x_{n}\end{array}\right)$

als die zur Matrix $ A$ gehörende lineare Abbildung.

Blockmatrizen

Die Elemente einer Matrix können wiederum Matrizen sein, sogenannte Blockmatrizen. Andererseit lässt kann man sich dies so Vorstellen, als ob Blöcke innerhalb der Matrix als Untermatrix aufgefasst werden. Hiermit ergeben sich (bei passenden Größen) folgende Rechenregeln.


    $\displaystyle \left(\begin{array}{cc}
A_{11} & A_{12}\\
A_{21} & A_{22}\end{ar...
...t)\left(\begin{array}{cc}
B_{11} & B_{12}\\
B_{21} & B_{22}\end{array}\right)=$  
    $\displaystyle \left(\begin{array}{cc}
A_{11}B_{11}+A_{12}B_{21} & A_{11}B_{12}+...
...{22}\\
A_{21}B_{11}+A_{22}B_{21} & A_{21}B_{12}+A_{22}B_{22}\end{array}\right)$  

Rang einer Matrix

Unter den Rank einer Matrix $ A\in K^{m\times n}$ versteht man

$\displaystyle \textrm{rank}_{K}A$ $\displaystyle =$ $\displaystyle \textrm{rank}_{K}\varphi_{A}$  
  $\displaystyle =$ $\displaystyle \dim_{K}\textrm{lin}\left(\varphi_{A}\left(e_{1}\right),\ldots,\varphi_{A}\left(e_{n}\right)\right)$  

Dieser lässt sich am besten mit Hilfe des Gauß-Jordan-Algorithmus berechnen. Hierzu das Gleichungssystem $ Ax=0$ betrachten, und den Rank (Anzahl von nicht Null Spalten in Zeilenstufenform) errechnen. Siehe sub:Gauss-Jordan.

$ K$-Algebra Isomorphismus

Die Abbildung $ \Phi:K^{m\times n}\rightarrow\textrm{Hom}\left(K^{n},K^{m}\right):M\mapsto\varphi_{M}$ ist ein linearer Isomorphismus. Die Abbildung $ \Phi$ ordnet einer Matrix $ M\in K^{m\times n}$ eine lineare Abbildung $ \varphi_{M}:K^{n}\rightarrow K^{m}$ zu. Die inverse Abbildung $ \Phi^{-1}:\textrm{Hom}\left(K^{n},K^{m}\right)\rightarrow K^{m\times n}:\varphi\mapsto$ ordnet einer linearen Abbilung $ \varphi:K^{n}\rightarrow K^{m}$ die Matrix $ \left[\varphi\right]$ von $ \varphi$ bezüglich der Standardbasis von $ K^{n}$ bzw. $ K^{m}$ zu.


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Marco Möller 20:09:10 02.12.2005